WHERE ARE WE NOW
Highlights der Miettinen Collection in der Sammlung Philara, Düsseldorf
29.06.2025 - 21.09.2025
Eröffnung: 29.06.2025, 14-18 Uhr
Etel Adnan, Ellen Akimoto, Pierre Alechinsky, Tom Anholt, Joachim Bandau, Georg Baselitz, Alexander Basil, Amoako Boafo, Katinka Bock, Monica Bonvicini, Louise Bourgeois, William Bradley, Elina Brotherus, André Butzer, Miriam Cahn, Sarah Cunningham, Felix Droese, Johanna Ehrnrooth, Tracey Emin, Rainer Fetting, Eric Freeman, Zohar Fraiman, Bernard Frize, Noora Geagea, Oska Gutheil, Jani Hänninen, Filip Henin, Secundino Hernández, David Hockney, Leiko Ikemura, Justyna Janetzek, Eemil Karila, Per Kirkeby, John Kleckner, Stefan Knauf, Imi Knoebel, Ola Kolehmainen, Joonas Kota, Dieter Krieg, Marlena Kudlicka, Ville Kylätasku, Antti Laitinen, Kris Lemsalu, Brandon Lipchik, Heikki Marila, Eddie Martinez, Hans-Jörg Mayer, Kirsi Mikkola, Jo Niemeyer, Lars-Gunnar Nordström, Albert Oehlen, Tom of Finland, Matias Oksanen, Raymond Pettibon, Francis Picabia, Janne Räisänen, Aurora Reinhard, Anna Retulainen, Anselm Reyle, Julian Röder, Benja Sachau, Laura Schawelka, Julian Schnabel, Emanuel Seitz, Walter Stöhrer, Barthélémy Toguo, Tommi Toija, Kiriakos Tompolidis, Lee Ufan, Marianna Uutinen, Anna Virnich, Jorinde Voigt, Franz West, Stanley Whitney, Jesse Wine, Sonja Yakovleva, Jan Zöller
Die Ausstellung Where Are We Now in der Sammlung Philara in Düsseldorf bietet einen einzigartigen Überblick über die Miettinen Collection und präsentiert diese erstmals in einer derart umfassenden Form. Mit rund 150 Arbeiten von mehr als 80 Künstler*innen bespielt die Schau sämtliche Räume der Sammlung Philara und eröffnet in der großzügigen Eingangshalle mit einem der Kernthemen der Miettinen Collection: Landschaft und Natur. Dieses Themenfeld markiert die Ursprünge der Sammlung, die durch Timo Miettinen und seine Mutter mit dem Fokus auf finnische Landschaftsmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts begründet wurde. Seit 2004 erweitert Timo Miettinen die Sammlung gezielt um internationale zeitgenössische Kunst, die im Zentrum der Ausstellung steht. Die gezeigten Werke umfassen einen Zeitraum von den 1980er-Jahren bis in die Gegenwart und bieten einen weitgefächerten Einblick in die Vielschichtigkeit der Sammlung.
Besonders bemerkenswert ist das Augenmerk der Sammlung auf finnische zeitgenössische Kunst, die im internationalen Kontext häufig weniger Beachtung findet. In der Ausstellung erhalten finnische Künstler*innen eine prominente Plattform, darunter Elina Brotherus, Ola Kolehmainen und Tommi Toija. Elina Brotherus arbeitet vornehmlich mit Fotografie, wobei ihre Werke die Grenzen zwischen Selbstporträt, Landschaft und Inszenierung ausloten. Ihre Bilder thematisieren häufig persönliche Narrative und verknüpfen autobiografische Elemente mit kunsthistorischen Referenzen. Ola Kolehmainen hingegen beschäftigt sich mit architektonischen Strukturen und deren Reflexionen, die er in großformatigen Fotografien abstrahiert und in monochrome Farbwelten überführt. Seine Werke zeichnen sich durch eine meditative, fast minimalistische Bildsprache aus. Tommi Toija ist für seine expressiven, oft grotesk überzeichneten Skulpturen bekannt, die mit einer Mischung aus Humor und Melancholie existenzielle Themen wie Verletzlichkeit und Einsamkeit verhandeln. Seine Figuren besitzen eine kindliche Anmutung, tragen jedoch tiefgründige emotionale und gesellschaftskritische Dimensionen in sich.
Die Ausstellung ist in einem dynamischen Wechsel zwischen monografischen Räumen und thematisch strukturierten Bereichen organisiert. Künstlerische Positionen von besonderer Bedeutung für die Sammlung erhalten eigens gewidmete Räume, darunter Leiko Ikemura, Secundino Hernández, Rainer Fetting, Kirsi Mikkola, Georg Baselitz und Tom of Finland. Secundino Hernández wurde früh von Miettinen gefördert, und die Sammlung besitzt eine der weltweit umfangreichsten Werkgruppen des Künstlers. In der Ausstellung wird unter anderem sein Zyklus der 12 Apostel präsentiert, der auf Grundlage der Werke El Grecos in Toledo eine abstrahierte, gestisch aufgeladene Neuinterpretation religiöser Ikonografie schafft. Leiko Ikemura, eine weitere zentrale Position der Sammlung, hat für die Ausstellung einen eigenen Raum konzipiert, in dem ihre Malereien und Skulpturen in einem atmosphärischen Spannungsverhältnis zwischen Traum und Realität inszeniert sind. Ihre Werke oszillieren zwischen Figuration und Abstraktion und thematisieren existenzielle Fragestellungen zu Identität, Natur und Vergänglichkeit.
Neben den monografischen Räumen verdichten thematische Räume zentrale Strömungen der Sammlung und schaffen atmosphärische Dialoge zwischen unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen. Die Bandbreite reicht von konstruktivistischer Kunst und abstrakter Malerei über Porträtmalerei, queere und politische Kunst bis hin zu Design, Mode und floralen Sujets. Die kuratorische Struktur der Ausstellung erlaubt es, die vielfältigen Interessenbereiche des Sammlers nachzuvollziehen und die Werke in neue, unerwartete Bezüge zu setzen. Die Miettinen Collection wird so in ihrer außergewöhnlichen Diversität erfahrbar und reflektiert zugleich den visionären Blick eines Sammlers, der in jeder dieser künstlerischen Strömung eine tiefgehende Expertise entwickelt hat.
Kurator*innen der Ausstellung: Linda Peitz, Florian Peters-Messer

Leiko Ikemura
50 x 60 cm
Vorschau 2025/2026
Jubiläum Glas Lennarz
18. Oktober 2025 – Frühjahr 2026
Eröffnung 18. Oktober 2025 16-20 Uhr
Anlässlich des 150. Jubiläums der ehemaligen Glaserei Lennarz, in der noch der Hausmeister der Sammlung Philara tätig war und in dessen umgebauten Räumlichkeiten sie seit 2016 ansässig ist, präsentiert die Sammlung Philara eine umfassende Ausstellung zu Glas in der zeitgenössischen Kunst. Dabei geht die Ausstellung der Vereinbarkeit von Struktur und Chaos nach und legt einen Fokus auf Kollektivität und internationaler Zusammenarbeit – allesamt Eigenschaften von Glas und seiner Herstellung.
Träume, Trichter & Tricksereien
Anton Henning | Einzelausstellung
18. Oktober 2025 – Januar 2026
Eröffnung 18. Oktober 2025 16-20 Uhr
Die Sammlung Philara freut sich, mit TRÄUME, TRICHTER & TRICKSEREIEN eine umfassende Einzelausstellung von Anton Henning zu präsentieren. Gezeigt werden Arbeiten aus vier Jahrzehnten mit einem Fokus auf Hennings malerisches Werk. Parallel zur Ausstellung vergibt der Künstler großzügige Schenkungen an deutsche, belgische und niederländische Museen, darunter an den Düsseldorfer Kunstpalast. Hennings Werke sind 2025 in diversen weiteren Ausstellungsstätten zu sehen, beispielsweise in der Kunsthalle Bremen, im Kunstmuseum Bonn, Museum Kurhaus Kleve, Museum Neuruppin, Sprengel Museum Hannover, in der AkzoNobel Art Foundation in Amsterdam, im Kunstmuseum Den Haag, Museum Kunstpalast sowie in der Kunsthalle Mannheim und im Von der Heydt-Museum Wuppertal.
